GESCHICHTE: 20 Jahre Gutshof - Rettung

Heute vor 20 Jahren begann die Rettung dieses schönen,  romantischen Gutshofes in der Uckermark vor dem endgültigen Verfall!

Dieses Bild ist eine der typischsten Ansichten all dieser Jahre, zumindest all der ersten Jahre. Nach drei bis vier Jahren war solch ein Anblick natürlich vorbei...Ein riesiges Chaos, aber wohl geordnet. In der Mitte der Hausherr.
Zum Vergleich schaut gerne unter“Garten“ , wie der Eindruck heute ist ...
Schuttberge: aus dem Stallgebäude rausgebrochen. Das war der alte Betonboden.
Angelieferte Recycling-Haufen: für die Hofbefestigung.
Schrott gesammelt , rechts  neue Balken für den Dachstuhl.
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Die neue Kläranlage.
 Das war auch so ein Schildbürgerstreich : "Nee, ohne Kläranlage dürfen Sie dort keinen Wohnsitz anmelden ! "
" Nee, ohne angemeldeten Wohnsitz können Sie keine Kläranlage gefördert bekommen ! "
Eine Geldförderung für Dachsanierung, Wohnraumsanierung, Kläranlagenbau, oder ähnliche Bauförderungen... ... war nie drin. Aus den verschiedensten Gründen.
Also ging das hier alles ohne Förderung über die Bühne.Viel Eigenleistung, und die nötigen Gewerke natürlich.
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 Und so präsentierte sich die Gutsanlage Carolinenthal  den Besucher des Ortes.
 Zugewachsen, einsturzgefährdet, voller Müll, verbaut, stark verändert, Gebäudeteile abgerissen,
andere sinnlos angebaut,  und zu allem Überfluss war auch das Grundstück voll gekippt mit Müll. Gnädig und wunderschön zugewuchert, im Sommer : alles grün.
 Besonders "ansprechend " : die mit Brettern zugenagelten Fenster.
Ohne Fensterglas natürlich.
 Im Stallgebäude befanden sich massenweise alte verrostete Tierkäfige einer Nutria- Zucht.
Und doch : eine gut geschnittene, ansprechende Hofanlage ,wenn man sich mal mit viel Fantasie das Umfeld wegdenkt.
 Hier sind schon die ersten Müllberge zu sehen.
 Sie stammen aus dem Gutshaus, vom Dachboden teilweise, der Hausherr hat alles in Eimern runtergetragen.
Feldstein- Mauerwerk abwechselnd mit Feldbrand- Backstein Mauerwerk.
Innen sind die Wände aus Eichen- Fachwerk, die Deckenbalken aus Nadelholz.
Ein Storchenpaar wohnt seit Langem auf dem alten Schornstein mitten in der Wiese.
Dort ganz hinten hat früher eine wunderschöne Holz- Scheune gestanden.
LEIDER Abgerissen.
Ganz früher war das Storchennest auf dem Gutshaus.
Das extrem solide gemauerte Gutshaus hat die wechselvolle Geschichte gut überstanden,für die Fachwerk-Holz- Giebel war es allerdings fünf vor Zwölf.
Unten ist das jahrelange Lieblingsfahrzeug des Hausherrn zu sehen : 
DER RADLADER .
Aufräumen, Zusammentragen, Balken schieben, Gebäudeteile abreissen,
 Beton Beton Beton wegreissen...
unten im Foto sieht man ganz rechts den schönen Apfelbaum,der jetzt groß ist.
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Und jetzt noch etwas Aufbauendes :
Mit als Erstes mussten die Giebel neu gebaut werden,eine Zimmerei hat das ausgeführt.
Keinen der alten Balkenstücke konnte man noch gebrauchen.
Auch der Garten mit Feldsteinmäuerchen ist während der ersten Jahre schon angefangen.


Auch innen wurde jahrelang viel bewegt:
neue Zimmerdecken , 

Und auch der alte Kachelofen hat per Hubwagen schonmal die Stelle gewechselt.
Diesen hier gibt es nicht mehr,der war schon zu kaputt.
In der Guten Stube konnte man schonmal wohnen,im Urlaub.
Die Zimmerwände,die nachträglich eingezogen wurden,mussten weichen, um den Urzustand der Zimmer wieder herzustellen.
Auch der Verputz , der alle schönen Eichen- Fachwerkwände verbarg, musste ab. 
Überall trat nun der originale Lehmverputz zutage : eine gute Basis für den handgemachten Lehm- Oberputz.
Es sind ALLE Wände und Decken neu verputzt.
Der Pferde- Auslauf entsteht hinter dem Pferdestall. 
Der Hausherr verteilt eine Dränageschicht aus Ziegelbruch,
 darauf kam dann Recycling , darauf Sand.
Das hält bis heute, ganz ohne Pfützenbildung.
Nach einer langen Reihe von Tieren, die das Stallgebäude mal bewohnt haben , ziehen nun wieder Pferde ein.Die waren vor dem Krieg auch schon mal da.
Arbeitspferde und Kutschpferde. Danach lebten hier Schweine, danach Nutrias.
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Irgendwann kamen die neuen,denkmalgerechten Eichenfenster..
. nachgebaut nach dem letzten überlebenden Fenster.
Und auch bis spät in die Nacht hinein arbeitete der Hausherr im Abbruch - und natürlich an Aufbauarbeiten , hier im Stallgebäude.

Ziemlich zu Anfang, hier noch ohne Fenster, 
kam die Kläranlage, im Hintergrund sieht man die beiden Gebäude ganz gut.
Alles ist irgendwie kahl- achja, der Müll ist weg und die Maschendrahtzäune und
 sinnlosen Anbauten und Betonwegefragmente und Autowracks und Eisenplattenreste und Holzhäuschenruinen und Steineberge  und und und.
Daaa fällt der hässlichste Anbau aller Zeiten, mitten ans Gutshaus geklebt...
Braaaav, lieber Radlader !
Hierwurde übrigens die kleine graue Katze,das Pümchen,geboren...
die hat der Hausherr am Tage vor dem geplanten Abriss gefunden.
Die Katzenmutter hatte alle Welpen weggetragen,nachdem sie gestört wurde :
nur das kleine Graue war noch ganz alleine zurückgeblieben.
!Ich hatte es angefasst!
So ist dann die erste Katze in den Haushalt gekommen, sie durfte natürlich bleiben
 und fuhr immer im Auto mit hin und her.
Und hier, schon viel später : 
der neue Giebel und alle Fensterläden sind schon fertig, 
macht der Hausherr eine Birke auf dem Stalldach weg...bevor die zu grosse Wurzeln macht...
Und unten sieht man schon das Stahlgerüst der Halle,die dann gebaut wurde.
Weiter hinten,in der Fluchtlinie des Stallgebäudes.
Eine schöne Sitzecke musste auch bald her.



1 Kommentar:

  1. wow
    ich bin sprachlos
    ein paar von den alten Ziegeln könnte ich brauchen ;)
    Wahnsinn was ihr da geschaffen habt
    liebe Grüße
    Rosi

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